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                                       Mediasch-eine Stadt mit Tradition


Mediasch ist eine Stadt im Herzen Transsylvaniens. Wer aber jetzt an Vampire und dergleichen denkt, den muß ich leider enttäuschen. Die einzige (historisch allerdings fragwürdige) Verbindung zum Dracula-Mythos ist die Vermutung, daß Bram Stokers Vorlage für seinen Romanhelden, der Fürst Vlad Tepes, irgendwann zwischen den Jahren 1462-1477 auch in einem Verlies der Mediascher Burg eingekerkert war, auf Geheiß des ungarischen Königs Matthias Corvinus.

Ansonsten war und ist Mediasch eine überaus rege Handels-und neuerdings auch Industriestadt, deren erste dokumentarische Erwähnung ins Jahr 1267 zurückreicht. Umgeben von Feldern, am Schnittpunkt ehemals wichtiger Handelswege gelegen, entwickelte sich Mediasch zu einem florierenden Handels-und Kulturzentrum, zu dessen Aufbau die siebenbürgisch-sächsische Bürgerschaft im Laufe der Geschichte den Hauptanteil leistete.

Leider wurde der Stamm dieser überaus rührigen Einwohnerschaft von der forcierten Enteignung Ende der Vierziger-Anfang der fünfziger Jahre durch die kommunistischen Machthaber arg beschädigt. Ein gedeihender Mittelstand wurde in weniger als zehn Jahren vollständig aufgelöst, viele Träger dieses Mittelstandes mußten den Weg in die sowjetischen Zwangsarbeitslager antreten, nicht alle kamen zurück. Ein solcher Fall ereignete sich in meiner eigenen Familie. Ich weiß aus den Erzählungen meiner Großmutter, wie hart und entbehrungsreich die Zeit war. Das ganze Ausmaß von historischen Tragödien läßt sich erst richtig an einzelnen Lebensgeschichten festmachen. Leider sind nicht alle Wunden dieser Zeit verheilt, und vieles ging unwiederbringlich verloren...

In den Jahren der kommunistischen Diktatur fand in Mediasch eine massive Industrialisierung statt, die auch viele Neubewohner aus den umliegenden Dörfern in die Stadt lockte. Neben dem historischen Kern der Stadt, der im Laufe der Zeit zusehends verwahrloste, entstanden Plattenbauviertel, wie sie für jede "sozialistisch fortschrittliche" Stadt damals typisch waren. Mediasch hatte außerdem das "Glück", ca 20 km von einem der ökologisch übelsten Brennpunkte situiert zu sein: dem Chemiekombinat von Kleinkopisch (Copsa Mica), das uns in vergangenen Jahrzehnten reichlich Smog übelster Art und Rußpartikel servierte, die jede Hoffnung, Wäsche und Textilien rein zu erhalten, sofort zunichte machten...

Ansonsten entwickelte sich Mediasch zu einem dynamischen Industriezentrum, in dem Tradition und Moderne sich gegenseitig beeinflussten. Schmerzlicher war natürlich das zusehende Schrumpfen der siebenbürgisch-deutschen Einwohner, die in ihrem weiteren Verharren im "kommunistischen Paradies" keinen Sinn mehr sahen und nach Deutschland auswanderten. Als Kind und nachher als Jugendlicher kriegte ich das hautnah mit. Schließlich blieb von meinem Freundeskreis nur noch ich übrig und entschloß mich Anfang 1991 auch zum "Sprung in den Westen".

Folgende Fotos entstanden während meines Mediasch-Besuches im Sommer 2001. Der historische Kern ist nun vollständig saniert, es sind auch Tendenzen festzustellen, Mediasch von einer Industriestadt zu einer Touristenstadt zu entwickeln. Näheres über Mediasch erfahrt Ihr unter www.mediasch.de

Ein Foto des Stadtzentrums, mit der

Kirchenburg im Hintergrund
Ein weiteres Bild vom historischen

Stadtzentrum
Der Tramiterturm der Mediascher

Kirchenburg, übrigens auch einer

der "schiefen Türme"
Das historische "Schulerhaus" von

Mediasch, eines der ältesten

Gebäude der Stadt, liebevoll

restauriert

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